Wussten Sie, dass es die steigende Anzahl der Heiligen im Laufe der Jahrhunderte irgendwann unmöglich machte, jedem Heiligen einen eigenen Festtag zu geben?
(Nur, um ein paar Zahlen zu nennen: Im Jahr 2004 betrug die Zahl der Heiligen im Martyrologium Romanum, dem Verzeichnis aller Heligen und Seligen der katholischen Kirche, 6650! Dazu kamen noch 7400 Märtyrer.) Tatsächlich ließ es sich bereits im 7. Jahrhundert nicht mehr vermeiden, eine Art Sammeltag für alle Heiligen einzuführen: Unser Allerheiligenfest.
Auf den britischen Inseln machten sich um diesen Festtag herum traditionell die sogenannten „Souler“ auf den Weg: Kinder und Bedürftige, die von Tür zu Tür gingen und um einen ganz besonderen Keks, den so genannten Soul Cake, baten. Im Austausch dafür sangen Sie ein Lied oder sprachen ein Gebet für die Seelen der Verstorbenen.
Auch heute noch ist das „Souling“ in einigen Gegenden stark verbreitet und bildet einen Vorläufer zum heutigen, stark von den USA, sowie dem mexikanischen Dia des Muertos beeinflussten, Kinderbrauch, verkleidet von Haus zu Haus zu gehen und Süßigkeiten zu erbetteln.
Soul Cakes erinnern an Weihnachtsgebäck, wie etwa Lebkuchen: Es handelt sich um etwas weichere, große Gewürzkekse, die auf der Oberseite mit einem Kreuz verziert sind.
Die Rezepte für diese Kuchen sind so zahlreich wie die Haushalte, in denen sie gebacken wurden, doch der lebkuchenartige Geschmack und das Kreuz auf der Oberseite ist ihnen allen gemein.
Mein Rezept ist schnell, leicht und lecker. Zudem ist es vegan und laktosefrei, also auch für Allergiker geeignet!
100g Margarine
200g Brauner Zucker
300g Mehl
1 Tasse gemahlene Haselnüsse
1-2 Esslöffel Soyajoghurt oder Apfelmus
½ Tl Backpulver
½ Tl Lebkuchengewürz
½ TL Zimt
1 kleine Prise Salz
Ein wenig Vanilleextrakt
Rosinen (für die Dekoration oder nach Geschmack in den Teig)
Alle Zutaten gut miteinander verkneten und kurz kaltstellen. Nun kann man, je nach Konsistenz des Teiges (mit Soyajoghurt wird er ein wenig anders als
mit Apfelmus) entweder kleine Kugeln formen, auf ein Backblech legen und dort flachdrücken, oder mit einem Löffel Teig abstechen, auf das Blech legen und ebenfalls flachdrücken. Traditionell wird
das Kreuz auf der Oberseite aus Rosinen geformt, aber meiner Erfahrung nach, verbrennen diese beim Backen rasch und halten sich hinteher nicht gut auf dem Keks. Wer Rosinen mag, verarbeitet sie
daher lieber im Teig und ritzt das Kreuz statt dessen mit einem scharfen Messer in die Oberfläche der Soul Cakes. Bitte genügend Abstand beim Backen wahren, da die Kekse leicht auseinanderlaufen
können.
Die Backzeit variiert je nach Ofen, wer bei 170-180°C bäckt, sollte nach 15 Minuten nachsehen, ob die Kekse fertig sind.
Eines der bekanntesten Souling-Carols ist das Lied „Soul Cake“. Im Jahr 2009 nahm der britische Sänger Sting, das zuvor bereits von Peter, Paul and Mary populär gemachte Lied für seine CD „If on a Winter’s Night“ auf. Clicken Sie hier, um den Song zu hören!
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